London leidet seit ihrer Kindheit an einer besonderen Form der Amnesie. Jeden Tag wacht sie auch und kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern, dafür ist ihr die Zukunft so bewußt wie anderen die Vergangenheit, so kennt sie ihre Mutter, kennt sich in der Schule aus, weiß von vielen Dingen, die in der Zukunft passieren werden. Sie steht vor der Frage, wie weit sie die Zukunft beeinflussen kann, um ihren Freunden zu helfen. Eines Tages begegnet ihr Luke, den sie nicht aus ihrer Zukunft kennt, der sich aber sehr für sie interessiert. London versteht nicht, warum er ihr nicht aus der Zukunft bekannt ist, obwohl sie schon recht bald ein Paar werden.Die Idee, die Geschichte aus der Sicht einer unter Amnesie leidenden Protagonistin zu beschreiben ist wunderbar, wenn auch nicht neu. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn wenig Spannung aufkam bzw die spannenden Momente sehr schnell im Sande verliefen. Ich hätte mir deutlich mehr Komplikationen und Verwicklungen gewünscht und mehr psychologische Spannung. Interessant fand ich Londons Versuche, sich selbst zu schützen, indem sie bestimmte Dinge aus ihren aufzeichnungen, die sie anfertigt, um den nächsten Tag zu überstehen, bewußt ausspart. Das Ende wirkt etwas überstürzt und ich hätte mir gewünscht, dass die großen Spannungspunkte der Geschichte nicht so schnell abgehakt würden.
“Before I go to sleep” von S.J. Watson erzählt eine ähnliche Geschichte, ist aber ungleich spannender und raffinierter. Trotzdem fand ich das Buch sehr schön, eine interessante Geschichte und sympathische Charaktere, in denen noch mehr Potential steckte. Für mich ein Buch, dass man “verschlingen” kann.
Tipp: Der Film “Memento” mit Guy Pearce erzählt die Geschichte rückwärts, so dass der Zuschauer gemeinsam mit dem Protagonisten in unbekannte Situationen stolpert, die zuvor passiert sind, an die er sich aufgrund seiner Gedächnisstörung aber nicht erinnern kann.