Die Chinesin Li Lan lebt mit ihrem verwitweten Vater in Malaysia. Die Familie ist verarmt und der Vater verliert sich in seiner Opium-Sucht, möchte seine Tochter aber gerne in gesicherten Verhältnissen wissen. So arrangiert er eine Verlobung mit dem Sohn einer angesehenen und wohlhabenden Familie. Einziger Haken: Der Sohn ist seit einigen Monaten verstorben.
Li Lan ist davon wenig begeistert, und als der Auserwählte auch noch in ihren Träumen auftaucht, sich als ziemlich unheimlich herausstellt und seinen Cousin, mit dem sie eine aufkeimende Liebe verbindet, des Mordes beschuldigt, beschleicht sie langsam Panik.
Der chinesische Totenkult auf dem die Geistergeschichte und die Logik des Buches beruht, war einfach faszinierend. Ich hatte bisher nur sehr wenig darüber erfahren und so war alles spannend und neu für mich. (Anders als die 25. Interpretation eines Vampirmythos.)
Li Lan hat mir gut gefallen, sie war trotz der Umstände und Zeit in der sie aufwuchs, ziemlich selbstbewusst.
Leider hat die Geschichte im Mittelteil ein paar Längen, und ich hatte ehrlich gesagt ein paar Probleme mit den chinesischen Namen, die innerhalb der Familie recht ähnlich klingen. Aber insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten, es gibt immer wieder Wendungen, mit denen ich nicht im Traum gerechnet hatte. So hat sich das Buch dann auch in eine Richtung entwickelt, die ich nicht erwartet hatte. Das Ende ist dann aber wieder sehr stimmig.
Die Autorin schreibt klasse, Charaktere und Situationen sind wahnsinnig lebendig, man kann sich in den Welten, die sie beschreibt verlieren.